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Die verschiedenen Bauvorhaben in der Übersicht

Drei grosse Bauvorhaben

Das Teilstück Lungern Nord – Giswil Süd schliesst die letzte Lücke im Nationalstrassennetz des Kantons Obwalden zwischen Giswil Süd und Lungern Nord. Es umfasst drei Abschnitte. Im Norden entsteht im Raum Landhaus ein Dreiviertelanschluss. Kernstück ist der 2,1 Kilometer lange Tunnel mit modernstem Sicherheitsstollen. Der Abschnitt Süd enthält den Halbanschluss Lungern.

Ergänzt wird das Projekt durch das Trasse Giswil mit dem Dreiviertelanschluss und das Trasse Lungern mit dem Halbanschluss. 

  1. Abschnitt Nord mit Dreiviertelanschluss
    Zwischen dem Südportal des Tunnels Giswil und dem Portal Landhaus des Tunnels Kaiserstuhl entsteht ein Dreiviertelanschluss, der alle Beziehungen zwischen Nationalstrasse und Brünigstrasse ermöglicht, ausser der Einfahrt Richtung Sarnen. Für den Trassebau sind umfangreiche Schüttungen erforderlich, für die Aushub- und Tunnelausbruchmaterial vor Ort wieder eingebaut wird. Die Bärfallenstrasse wird südwärts verlegt und mündet neu beim Knoten Landhaus in die Brünigstrasse ein. Beim Nordportal des Tunnels entsteht die unterirdische Zentrale für die Lüftung und Steuerung der Betriebs- und Sicherheitsanlagen.
  2. Tunnel Kaiserstuhl
    Das Kernstück bildet der 2,1 km lange Tunnel Kaiserstuhl mit Sicherheitsstollen. In einem Halbkreis überwindet er einem Kehrtunnel ähnlich die Höhendifferenz von 135 Metern. Der aus wirtschaftlichen Gründen optimierte Radius im Tunnel ermöglicht eine Projektierungsgeschwindigkeit von 80 km/h bei einem Längsgefälle von 6,5 %. Die Fahrbahnbreite im Tunnel beträgt 7.75 Meter. Ein Pannenstreifen ist nicht vorgesehen. In Abständen von 220 Metern führen Fluchtstollen in den Sicherheitsstollen. Er verläuft auf der Westseite des Strassentunnels und weist einen eiförmigen Querschnitt mit einer Breite von 3.50 Meter und einer Höhe von 4.40 Metern. Im Betrieb sorgt die Lüftungsanalage dafür, dass der Fluchtstollen gegenüber dem Strassentunnel unter Überdruck steht, so dass im Brandfall keine Rauchgase in Flucht- und Sicherheitsstollen gelangen können.
  3. Abschnitt Süd mit Halbanschluss
    Am Lungerersee, zwischen dem Portal Kaiserstuhl und dem Nordportal des Tunnels Lungern, ermöglicht ein Halbanschluss die Ausfahrt Richtung Lungern und die Einfahrt Richtung Sarnen. Die Unterführung Wichel wird um rund 50 Meter nach Norden verschoben und neu gebaut. Sie gewährleistet die Zufahrt zur Zentrale am Südportal und erschliesst die oberliegenden Forststrassen. Auf einer Höhe von 800 Meter entsteht das neue Reservoir Pfrundwald, welches das Löschwasser für den Tunnel bereitstellt und gleichzeitig auch für die Trinkwasserversorgung von Lungern und Kaiserstuhl Bürgeln genutzt werden kann. Die Radien im Trasse der Zentralbahn werden mit der lokalen Verlegung gesteckt und erlauben künftig der Zentralbahn mit höherer Geschwindigkeit dem Lungerersee entlang zu fahren.

Realisierung in drei Phasen

Der Kanton führt von 2019 bis 2023 Vorbereitungsarbeiten für den Tunnelbau aus. Für das Bau- und Löschwasser im Tunnel baut er die Wasserversorgungen in der Region mit einem leistungsfähigen Leitungsnetz und dem neuen Reservoir Pfrundwald aus. Mit dem Ausbruchmaterial aus dem Erkundungsstollen schütten die Bauleute ein neues Trasse für die Verlegung der Brünigstrasse beim Portal Landhaus. So entsteht genügend Raum für den Bau des Tunnelportals und der Zentrale.

Ab 2024 starten die Hauptarbeiten: Die Mineure fahren den Haupttunnel auf und verwenden das Ausbruchmaterial für die Schüttungen des neuen Nationalstrassentrasses. Vor der Eröffnung im Jahr 2029 werden die hochtechnischen Sicherheitseinrichtungen für Belüftung und Beleuchtung eingebaut und getestet.

Die Fertigstellungsarbeiten mit Projektabrechnung nehmen noch einmal rund drei Jahre in Anspruch, so dass das Vorhaben im Jahr 2032 beendet sein wird.

23
Jahre

Bauzeit

2029

Eröffnung geplant

2,1 km

Länge des Tunnels

268
Mio.

Baukosten

Eckwerte des Projekts

Gesamtlänge Neubaustrecke

3,6 km

Länge Tunnel

2,1

Länge offene Strecke

1,5 km

Fahrbahnbreite

7,75 m (Tunnel)

7,50 m (offene Strecke)

Höhe Fahrraum

4,50 m

Höhendifferenz Tunnel

135 m

Steigung im Tunnel: 6,5%

Ausbaugeschwindigkeit

80 km/h

Baukosten (Stand 2016)

268 Mio. Franken

Bund 97 %, Kanton 3 %

Planungs- und Bauzeit

23 Jahre

Energieverbrauch

ca. 350'000 kWh/Jahr

Stromproduktion Trinkwasserkraftwert

570'000 kWh/Jahr

Fragen und Antworten

Bergauf oder bergab?

Die Mineure treiben den Tunnel bergwärts voran, so dass eindringendes Bergwasser jederzeit frei abfliessen kann und Wassereinbrüche möglichst gefahrlos bleiben.

 

Bohren oder sprengen?

Wegen des starken Gefälles von 6,5 % sprengen die Mineure den Tunnel aus dem Berg. Für eine Tunnelbohrmaschine ist dieser Tunnel zu steil.

 

Gerade oder kurvig?

Der Streckenverlauf weist eine S-Form auf. Die Länge ist bestimmt durch die Höhendifferenz, welche die Neubaustrecke überwinden muss – vergleichbar mit einem Kehrtunnel bei der Eisenbahn.

 

Bergmännisch oder im Tagbau?
Sowohl als auch. Im Lockergestein der Portalbereiche heben die Bauleute eine grosse Baugrube aus und bauen den Tunnel hinein. Er wird anschliessend überschüttet. Im Fels erfolgt der Tunnelbau bergmännisch mit Sprengvortrieb.

Echse quer
Ökologie

Positive Auswirkung auf Mensch und Natur

Sicherheitsstollen
Sicherheit

Modernster Sicherheitsstandard durch Sicherheitsstollen

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Geschichte

Vom Saumpfad zur modernen Nationalstrasse