Ausbau-Etappe Loppertunnel 1984 Sanierung 2005/2006
Projektbeschrieb
Der 1’560 m lange Loppertunnel ist seit Dezember 1984 in Betrieb. Er liegt je zur Hälfte auf Obwaldner und Nidwaldner Boden. Der Loppertunnel ist ein Gegenverkehrstunnel mit einem durchschnittlichen Tagesverkehr von rund 28’000 Fahrzeugen. Zum Loppertunnel gehört auch der 350 m lange Abzweigtunnel von der A8 zur A2 Richtung Gotthard. Untersuchungen zeigten, dass die Bausubstanz des 20-jährigen Tunnels gut ist und dass keine grösseren baulichen Sanierungen notwendig sind. Anders sieht es bei den Betriebs- und Sicherheitsausrüstungen aus. Diese waren „veraltet“ und es gab kaum noch Ersatzteile. Infolgedessen wurde der Tunnel in den Jahren 2005 und 2006 saniert.
Geologie
Es können von Süden nach Norden die Homogenbereiche: Lockergestein ca. 100 m, Flyschserie ca. 240 m, Gault ca. 160 m, Schrattenkalk ca. 110 m, Kieselkalk ca. 690 m und Lockergesteine ca. 260 m, unterschieden werden. Die Lockergesteine beim Südportal bestehen aus Moränenablagerungen und stark verlehmtem Gehängeschutt. Der Lopperberg-Bruch ist an der Oberfläche durchwegs mit Lockergesteinen bedeckt und folglich nicht einsehbar. Bohrungen wurden wegen der grossen Länge und vor allem wegen der beschränkten Aussagekraft nicht durchgeführt. Die mögliche Streubreite des Bruchs blieb gross und variierte von einer Fuge von einigen Zentimetern bis zur zerbrochenen Masse von über 100 m Breite.
Jahre
Bauzeit
Eröffnung
km
Länge des Tunnels
Mio.
Baukosten
Erhöhung Tunnelsicherheit
Seit dem Bau des Loppertunnels sind neue SIA-Normen für Strassentunnel und vom Bundesamt für Strassen (ASTRA) detaillierte und verschärfte Richtlinien zu fast allen Fachbereichen der Tunnelsicherheit in Kraft getreten. Nach einer umfangreichen Planung haben die Betreiberkantone Obwalden und Nidwalden zusammen mit dem ASTRA entschieden, die notwendigen Massnahmen zur Erhöhung der Tunnelsicherheit und zur Erneuerung der Betriebs- und Sicherheitsausrüstung zu realisieren. Die Arbeiten mussten zeitlich auf den im Bau stehenden Kirchenwaldtunnel (KWT) mit dem neuen Verbindungstunnel A2 zur A8 (Fahrtrichtung Gotthard – Brünig) abgestimmt werden.
Der Loppertunnel kann so auch rechtzeitig in das neue Betriebs- und Leitsystem des KWT eingebunden werden. Dies ist mit grossen Vorteilen für eine optimale Überwachung und einen sicheren und wirtschaftlichen Betrieb durch die beiden Stützpunkte der Polizei in Sarnen und Stans und durch die Strassenunterhaltsdienste von OW und NW verbunden.
Vier neue Fluchtwege
Zwischen dem bestehenden Loppertunnel und dem neuen Verbindungstunnel A2-A8 wurden alle 300 m Querverbindungen erstellt. Bisher gab es im Loppertunnel keine separaten Notausgänge. Umbau und Erneuerung der Tunnellüftung: Es wurde eine Abluftlüftung installiert. Alle 100 m wurden in der Zwischendecke über dem Fahrraum Öffnungen herausgeschnitten und Abluftklappen montiert. Die bestehende Lüftungszentrale Z’Matt beim Südportal muss vollständig umgebaut werden. Ein zweiter Abluftkamin ist gebaut worden. Mit zwei neuen Axialventilatoren können bis zu 150 m³/sec Rauch und Abluft aus dem Tunnel abgesogen werden. Im Haupttunnel und im Abzweigtunnel sorgen 14 kleinere Strahlventilatoren, die an der Decke aufgehängt sind, für die Steuerung des Luftstromes im Fahrraum.
Signalisation
Die in den neuen Richtlinien detailliert vorgeschriebenen Fluchtwegsignalisation mit den Blitzleuchten bei den Notausgängen sind montiert. Auf den Banketten wurde eine optische Führungsbeleuchtung eingebaut.
Bauablauf in 4 Hauptphasen
1. Phase
- März bis September 2005
- Arbeiten im Abzweigtunnel
- Loppertunnel normal im Gegenverkehr befahrbar
- Der Abzweigtunnel bleibt aber wegen den Arbeiten in der Südröhre des Kirchenwaldtunnels bis Mitte Juni 2006 gesperrt.
2. Phase
- Juni bis Oktober 2005
- Arbeiten im Loppertunnel auf Fahrspur Luzern, Umbau Lüftungszentrale Südportal
- Fahrspur Richtung Brünig bleibt offen
- Fahrspur Richtung Luzern wird um den Lopper umgeleitet
- Einzelne Totalsperrungen in der Nacht
3. Phase
- November bis Februar / März 2006
- Arbeiten im Loppertunnel auf Fahrspur Brünig, Fortsetzung des Umbaues der Lüftungszentrale Südportal
- Fahrspur Richtung Brünig wird im Tunnel auf Gegenfahrbahn geleitet
- Fahrspur Richtung Luzern wird wie in Phase 2 um den Lopper umgeleitet
- Einzelne Totalsperrungen in der Nacht
4. Phase
- Februar bis April 2006
- Inbetriebsetzungsphase (Testphase für die neuen elektromechanischen Anlagenund Steuerungen)
- Einzelne Totalsperrungen in der Nacht
Tunnelsicherheit während den Bauarbeiten
In der Phase 2 und 3 konnte der Loppertunnel nur einspurig betrieben werden. Die Baustelle wurde gegen den Verkehr mit einer Abschrankung aus Stahlelementen und aufgesetzter Holzwand abgetrennt. Alle 100 m waren in dieser Wand 15 m lange Öffnungen vorgesehen. Sie dienten der Baustellenversorgung und den Ereignisdiensten im Notfall. Während der Bauzeit war im Loppertunnel eine Längslüftung installiert. Es wurde zudem eine Geschwindigkeitsbeschränkung von 60 km/h signalisiert. Für den Ereignisfall z.B. Arbeitsunfall oder Verkehrsunfall mit Brand wurden spezielle Alarm- und Sicherheitskonzepte ausgearbeitet.
Nach Abschluss der Arbeiten im Frühling 2006 erfüllte das Bauwerk die Anforderungen an die Tragfähigkeit, Gebrauchstauglichkeit und die Dauerhaftigkeit wiederum vollumfänglich. Die Verkehrssicherheit wurde zu dem massgeblich erhöht.
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